Pflege und Politik

Bündnis fordert raschen Pflegegipfel

Ein Bündnis aus Wohlfahrtsverbänden, Gewerkschaften und Wissenschaftlern fordert in einem Brandbrief an die Kanzlerkandidaten einen raschen Pflegegipfel. Sobald die neue Regierung gebildet sei, müssten vor allem drei Anliegen angegangen werden: Unterstützung der häuslichen Pflege, Neupositionierung der professionellen Pflege sowie eine faire Verteilung der finanziellen Belastung, zitiert die „Augsburger Allgemeine“ vom 20.9.2021 aus dem Schreiben.

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Foto: Diakonie/Thomas Meyer „Eine kleine Reparatur hier und ein bisschen Kosmetik dort haben aber längst nicht ausgereicht, die Brisanz aus dem Thema Pflege zu nehmen", so Diakonie-Vorständin Maria Loheide.

Die Initiatoren des Briefes, darunter die Diakonie, der DGB und die Krankenkasse DAK, seien in Sorge, „dass sich die künftige Regierung auf dem Wenigen ausruht, was in der laufenden Legislaturperiode umgesetzt wurde“. Wie epd berichtet, sagte Diakonie-Vorständin Maria Loheide der Zeitung, dass die schwarz-rote Regierung zwar nicht komplett untätig gewesen sei, jedoch: „Eine kleine Reparatur hier und ein bisschen Kosmetik dort haben aber längst nicht ausgereicht, die Brisanz aus dem Thema Pflege zu nehmen.“ Die Personalsituation sei immer noch heftig angespannt. „Der Druck auf die Beschäftigten ist enorm groß“. Der Grund dafür sei nicht schlechte Bezahlung, sondern die ständige Unterbesetzung, so Loheide. Stress und körperliche Belastung seien riesengroß, hinzu komme fehlende Planbarkeit. So beginne ein Teufelskreis: Der Druck führe dazu, dass die Mitarbeitenden aus dem Beruf fliehen, was den Personalmangel weiter verschärfe.