Pflege und Politik

Brandenburg: Befragung zur Pflegekammer startet

In Brandenburg geht die Umfrage zum Thema Pflegekammer
in die entscheidende Runde. Am Montag startet die
telefonische Befragung von Pflegefachkräften.

- In Brandenburg startet eine Telefonumfrage zum Thema Pflegekammer. Foto: stockphoto-graf/AdobeStock

Seit Ende April läuft eine Online-Befragung von
Pflegefachkräften. Diese wird nun durch die
telefonische Befragung ergänzt. Das Interview dauert
zehn bis 15 Minuten. Bis spätestens Anfang Oktober
sollen mehr als 2.000 Fachkräfte und Auszubildende aus
der Kranken-, der Kinderkranken- und der Altenpflege
interviewt werden.

Gesundheitsministerin Diana Golze sagte dazu:
"Pflegekräfte brauchen starke Interessenvertretungen in
Politik und Gesellschaft. Eine Landespflegekammer
könnte solch eine unabhängige Berufsgruppenvertretung
sein. Allerdings: Es gibt Argumente, die für die
Gründung einer Kammer sprechen, aber auch Argumente,
die dagegen sprechen. Wir möchten mit den Beschäftigten
in der Pflege eine ehrliche Diskussion über das Für und
Wider führen. Bei ihnen stößt das Thema übrigens auf
großes Interesse. Das merken wir an den lebhaften
Diskussionen auf unseren Informationsveranstaltungen."

Bisher haben neun Dialogveranstaltungen mit rund 440
Teilnehmern in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen
im ganzen Land stattgefunden. Weitere Veranstaltungen
sind bis Ende August geplant. Das
Gesundheitsministerium hat zudem gut 15.000
Informationsflyer verschickt und verteilt. In
Brandenburg arbeiten derzeit rund 54.000 Beschäftigte
und Auszubildende in der Pflege.

Das Gesundheitsministerium wird die Ergebnisse der
Befragung in einem Bericht veröffentlichen und diesen
mit einer Empfehlung dem Landtag vorlegen. Ob eine
Landespflegekammer gegründet werden wird oder nicht,
entscheidet am Ende das Parlament. Der Landtag hatte die Landesregierung
mit einem Beschluss vom 30. April 2015 aufgefordert,
die Haltung zur Pflegekräfte zur Errichtung einer
Pflegekammer zu erfragen.