Pflege und Politik

Bpa fordert konkrete Maßnahmen zur Gewinnung von zusätzlichen Fachkräften

Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste
(bpa) in Bayern lobt das Bekenntnis zur Sicherstellung
eines flächendeckenden Angebotes für pflegebedürftige
Menschen im Koalitionsvertrag von CSU und Freien
Wählern, fordert aber weitere Maßnahmen.

- Der bpa will die Umsetzung der Versprechen bezüglich der Anwerbung ausländischer Fachkräfte in Bayern genau beobachten. Foto: Adobe Stock/ Andreas Gruhl

Zentrale Aufgabe werde dabei die Fachkräftegewinnung
sein, macht der Landesvorsitzende des bpa Kai A. Kasri
deutlich: "Die neue Staatsregierung bekennt sich mit
dem Recht auf einen Pflegeplatz eindeutig zur Pflege.
Damit greift sie ein zentrales Thema auf, denn die
demografische Entwicklung in Bayern verläuft rasant.
Die Staatsregierung muss die Pflegeeinrichtungen sofort
und mittelfristig bei der Gewinnung zusätzlicher
Pflegefachkräfte unterstützen. Nur so kann das
Versprechen eingelöst werden. Die
Mitgliedseinrichtungen des bpa stehen als
Kooperationspartner bereit."

Die Zahl der Pflegebedürftigen im Freistaat wird bis
2021 von heute etwa 370 000 auf 410 000 Menschen
ansteigen. Die Staatsregierung geht dabei von bis zu
250 000 Pflegebedürftigen aus, die durch ambulante oder
stationäre Pflegeeinrichtungen versorgt werden müssen.
Positiv sei, dass die Staatsregierung in den nächsten
fünf Jahren branchenübergreifend insgesamt 250 000
Fachkräfte gewinnen wolle und dabei auch auf die
Anwerbung von Fachkräften aus dem Ausland setze, so der
Leiter der bayerischen bpa-Landesgeschäftsstelle
Joachim Görtz. Bei qualifizierter Zuwanderung sei auch
eine zügige und verlässliche Berufsanerkennung
entscheidend, so Görtz, der hinzufügt: "Die Behörden
müssen im Anerkennungsverfahren schneller werden und
sowohl der Freistaat als auch die Kommunen insbesondere
in Ballungsräumen eine finanzielle Unterstützung von
Wohnraum für Pflegekräfte leisten. Die Ankündigung aus
dem Koalitionsvertrag, zur Anwerbung gezielte Anreize
und Vergünstigungen für die Pflegekräfte schaffen zu
wollen, nehmen wir deshalb sehr ernst und werden ganz
besonders die Anerkennungsstellen daran messen."