Pflege und Politik

Berufsverbände begrüßen und kritisieren Kompromiss

Der Kompromiss zur Pflegeausbildung stößt bei den Berufsverbänden auf Kritik. Der Deutsche Pflegerat befürchtet, dass es durch die Öffnung der geplanten gemeinsamen Ausbildung im dritten Ausbildungsjahr bei der stationären Altenpflege weniger Auszubildende geben wird.

- Der Kompromiss bleibe hinter den Zielen zurück, meint der Deutsche Pflegerat. Foto: Krüper

Der Kompromiss bleibe hinter den Zielen zurück, eine große Reform der Pflegeausbildung sei gescheitert, sagte Pflegeratspräsident Andreas Westerfellhaus am Freitag in Berlin.

Die Arbeitgeber, die sich in der Vergangenheit gegen eine generalistische Ausbildung gewandt hatten, äußerte sich erleichtert, dass es weiterhin einen eigenständigen Ausbildungszweig für Altenpflege geben wird. Der Präsident des Arbeitgeberverbandes Pflege, Thomas Greiner, befürchtet allerdings, dass sich der Ausbildungsstoff künftig stärker an der Krankenpflege orientiere und sich deshalb weniger Hauptschüler für den Pflegeberuf entscheiden werden.

Der Präsident des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste, Bernd Meurer, verwies auf noch offene organisatorische Fragen. Unklar sei unter anderem, wie der Wechsel zwischen den Trägern der Ausbildung organisiert werden soll, wenn sich die Auszubildenden nach zwei Jahren für einen anderen Abschluss entscheiden. Jetzt komme es auf die Ausbildungsverordnung an.

Bettina Müller, zuständige Fachberichterstatterin der SPD sagte, es wird bis mindestens ins Jahr 2025 hinein eine Wahlmöglichkeit geben. "Das Schlimmste wäre ein komplettes Scheitern der Reform gewesen."