Pflege und Politik

Beiträge zur Pflegeversicherung müssen steigen

Die Pflegeversicherung steuert auf ein höheres Defizit
zu als vorausgesehen. Bundesgesundheitsminister Spahn
zufolge wird es Ende des Jahres bei mindestens drei
Milliarden Euro liegen. Um die Pflegekassen
mittelfristig zu konsolidieren, müsse der Beitragssatz
zur Pflege daher Anfang 2019 um 0,3 Prozentpunkte
steigen, erklärte Spahn.

- Die Beiträge zur Pflegeversicherung werden steigen, sagt Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Foto: Maximilian König

Der Beitrag zur Pflegeversicherung beträgt derzeit 2,55
Prozent und für kinderlose Versicherte 2,8 Prozent des
Bruttoeinkommens. Gründe für das steigende Defizit
seien in erster Linie Leistungsverbesserungen
insbesondere für demenzkranke Menschen und ihre
Angehörigen, sagte Spahn. Die Reformen der vergangenen
Jahre wirkten. Nach Angaben des Ministeriums erhalten
100.000 Menschen mehr Leistungen als vorausgesehen.
Allein das mache Mehrausgaben von 1,1 Milliarden Euro
im Jahr aus. Laut den Berechnungen, die das Ministerium
gemeinsam mit dem Spitzenverband der Kranken- und
Pflegekassen vorgenommen hat, sind höhere Ausgaben im
ambulanten Sektor ein weiterer Grund für das steigende
Defizit in der Pflegeversicherung, deren Jahresausgaben
inzwischen bei rund 35 Milliarden Euro liegen.