Pflege und Politik

Ausbildungs- und Prüfungsverordnung soll im Kabinett beschlossen werden

Union und SPD haben sich über die Umsetzung der noch in
der vergangenen Wahlperiode beschlossenen Reform der
Ausbildung für Pflegeberufe verständigt. Die
entsprechende Ausbildungs- und
Prüfungsverordnung für die Pflegeberufe
(PflAPrV)
soll voraussichtlich in der
kommenden Woche vom Kabinett beschlossen werden.

- Die Verordnung regelt unter anderem Anforderungen an die Pflegeausbildung. Foto: iceteastock/AdobeStock

Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sprach von
einem guten Kompromiss. "Wir wollen, dass sich
möglichst viele für diesen verantwortungsvollen Beruf
entscheiden", sagte er am Freitag der Deutschen
Presse-Agentur. "Aber wir wollen auch, dass die guten
Standards in der Ausbildung erhalten bleiben."

Die Verordnung, die nun von Gesundheits- und
Familienministerium vorgelegt werden soll, regelt unter
anderem Anforderungen an die Pflegeausbildung und die
entsprechenden Prüfungen. Starten soll die neue
Ausbildung 2020. Einige Länder beginnen mit der
Vorbereitung
, obwohl noch etwa auch Fragen
seitens der Bundesregierung nicht beantwortet sind.

Unionsfraktionsvize Georg Nüßlein (CSU) sagte dem
Handelsblatt: "Die nun vereinbarten Standards in der
Altenpflege bringen die Ausbildung qualitativ voran,
ohne die Ansprüche so stark anzuheben, dass
Hauptschüler keine Chance haben." Die SPD-Abgeordnete
Bettina Müller warf der Union dagegen vor, diesen Teil
der Verordnung "abschwächen und qualitativ abwerten" zu
wollen. Die SPD habe in den Beratungen aber "das
Schlimmste verhindern" können.

Die Deutsche Stiftung Patientenschutz äußerte sich
skeptisch, dass es nach Jahren "quälend langer
Diskussionen" zu schnellen Verbesserungen komme. Ob mit
der Reform ein Lauf in die Pflege-Ausbildung beginne,
sei nicht sicher, sagte Vorstand Eugen Brysch. Da die
Änderungen 2020 greifen, müssten Azubis zunächst weiter
für die Ausbildung zahlen.