Pflege und Politik

Arbeitgeberverbände: Ausbildungsanforderungen sind völlig überzogen

Arbeitgeber-Präsident Ingo Kramer hat vor einer
Verschärfung des Pflegenotstandes durch überzogene
Ausbildungsanforderungen für Pflegekräfte gewarnt. "Wir
brauchen junge Menschen mit normalen Schulnoten aber
viel Herzenswärme und Geduld gerade in der
Altenpflege", sagte der Präsident der BDA.

- Altenpfleger brauchen vor allem viel Geduld und Herzenswärme, sagt Arbeitgeber-Präsident Ingo Kramer. Foto: Peter Maszlen/dobe Stock

Das sagte der Präsident der Bundesvereinigung der
Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) der Bild. "Wenn wir
sie mit Anforderungen eines Studiums "Medizin light"
abschrecken und überfordern, verschärfen wir den
Pflegenotstand."

Kramer verwies auf die nun vorgelegte Ausbildungsverordnung
für den künftigen Beruf einer Pflegefachfrau
beziehungsweise eines Pflegefachmannes. Pflegekräfte
sollen künftig unter anderem über "ein breites
Verständnis von spezifischen Theorien und Modellen zur
Pflegeprozessplanung» verfügen. Außerdem sollen sie
"pflegebezogene Daten anhand von
pflegewissenschaftlichen Erkenntnissen erheben und
interpretieren".

Diese Anforderungen seien völlig überzogen, warnen die
Arbeitgeberverbände. Mehr als die Hälfte der
Auszubildenden in Pflegeberufen habe nur den
Hauptschulabschluss.