Pflegepolitik

Anerkennungsverfahren von Pflegefachkräften: “Fast Lane” gut angelaufen

Die „Fast Lane“ für schnellere Anerkennungsverfahren von Pflegefachkräften aus dem Ausland in Bayern ist im ersten Monat gut angelaufen. Darauf hat Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek kürzlich in München hingewiesen.

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Foto: STMG Bayern

Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek betonte: „Für 52 Pflegekräfte aus dem Ausland gab es in den vergangenen vier Wochen positive Nachrichten: Sie haben innerhalb von wenigen Tagen nach Antragstellung vom Bayerischen Landesamt für Pflege (LfP) eine Rückmeldung zum Anerkennungsverfahren bekommen. Die Antragstellerinnen und Antragsteller müssen nun noch letzte Unterlagen einreichen oder eine Anpassungsmaßnahme absolvieren, wenn noch vorhandene Unterschiede zur deutschen Ausbildung auszugleichen sind. Im Anschluss können sie dann ihre Arbeit als Pflegefachkraft in Bayern aufnehmen.“
Das LfP hat die komplexe Prüfung erfolgreich vereinfacht und das Verfahren größtmöglich digitalisiert. Damit wurde das Anerkennungsverfahren immens beschleunigt, so Holetschek laut einer Mitteiung des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege.
Insgesamt seien seit 1. Juli 2023 294 Anträge beim LfP eingegangen. Die Anträge stammen von Pflegekräften aus Ländern wie Bosnien und Herzegowina, Indonesien, Philippinen und Ungarn.

Der Minister fügte hinzu: „Klar ist: Die Pflege ist eine der größten gesamtgesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit. Mit dem demografischen Wandel und der alternden Bevölkerung nimmt die Pflegebedürftigkeit in unserer Gesellschaft immer weiter zu. Alleine in Bayern wird die Zahl der Pflegebedürftigen von derzeit rund 580.000 auf bis zu eine Million im Jahr 2050 steigen. Bis dahin werden wir voraussichtlich mindestens 60.000 Pflegekräfte mehr brauchen. Dabei stehen wir in der Pflege schon heute vor einem Pflegekräftemangel.“
Holetschek unterstrich, dass die Zentralisierung der Anerkennungsverfahren beim LfP dafür ein wichtiger Meilenstein sei. Mit der „Fast Lane“ für Pflegefachberufe werde das Zusammenspiel zwischen der Zentralen Stelle für die Einwanderung von Fachkräften (ZSEF) und der Koordinierungs- und Beratungsstelle Berufsanerkennung (KuBB) optimiert. Konkret bedeute das für die Alten- und Pflegeheime sowie die Kliniken als Arbeitgeber, dass sie in Zukunft im Rahmen des beschleunigten Verfahrens nur noch einen Ansprechpartner sowohl für die aufenthaltsrechtliche Prüfung als auch im Rahmen des Anerkennungsverfahrens haben, nämlich die ZSEF. Vorgeschaltet gebe es mit der KuBB eine Stelle, die sie in allen Fragen des Verfahrens berät. Mit der Zentralisierung der Anerkennungsverfahren beim LfP erhalten die Arbeitgeber darüber hinaus die Sicherheit, dass für jedes Herkunftsland einheitliche Entscheidungen ergehen, so das Ministerium. Das erleichtere ihnen die Planung.

Den Online-Antrag sowie alle wichtigen Informationen und die häufigsten Fragen rund um die Anerkennung im Bereich der Pflege finden Sie unter www.anerkennung-pflege.bayern.de. Die Internetseite steht neben Deutsch zusätzlich in englischer, spanischer, französischer und ukrainischer Sprache zur Verfügung – weitere Sprachen sind geplant.

Der Bundestag hat kürzlich eine Reform des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes beschlossen. Aus der Praxis kommt die Mahnung, nicht nur Gesetze zu ändern, sondern auch die Visaverfahren zu beschleunigen.