Pflege und Politik
Ambulante Pflege soll weiterhin Vorrang haben
Für Pflegebedürftige hat die seit einem Jahr regierende
schwarz-gelbe Koalition in Nordrhein-Westfalen nach
Überzeugung des Sozialverbands VdK Rückschritte
gebracht. Der bewährte Grundsatz "ambulant vor
stationär" sei von der CDU/FDP-Regierung aufgegeben
worden, kritisierte der VdK-Landesvorsitzende Horst
Vöge kürzlich in Düsseldorf.
"Das widerspricht zum einen dem Wunsch eines Großteils
der Bevölkerung, in der vertrauten Umgebung alt zu
werden", unterstrich er in einer Mitteilung.
"Angesichts des Mangels an professionellen
Pflegekräften stellt sich darüber hinaus die Frage, wie
die Versorgung von immer mehr Heimbewohnern überhaupt
auf Dauer sichergestellt werden kann."
In seiner sozialpolitischen Zwischenbilanz kritisierte
der VdK außerdem mangelhafte Landespolitik für die rund
1,82 Millionen Behinderten in NRW. Die Koalition habe
weder eine Quote zum Bau rollstuhlgerechter Wohnungen
eingeführt, noch klare Zuständigkeiten für Leistungen
der Eingliederungshilfe. "Von einer gleichberechtigten
Teilhabe im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention
sind wir daher immer noch weit entfernt", stellte Vöge
fest. Das belegten auch mehr als 6300 – überwiegend auf
das Schwerbehinderten- und Rentenrecht gerichtete –
Sozialgerichtsverfahren, die im vergangenen Jahr für
VdK-Mitglieder in NRW abgeschlossen worden seien.
Positiv wertete der Sozialverband hingegen die
Regierungsbemühungen, die ärztliche Versorgung im
ländlichen Raum zu verbessern.
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