Nachrichten

Altenpflegekräfte zu selten gegen Grippe geimpft

Insgesamt lassen sich laut Datenanalyse der Handelskrankenkasse (hkk) bundesweit nur 11 Prozent der hkk-versicherten Ärzte und 8 bzw. 9 Prozent der Kranken- und Altenpfleger impfen.

-

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt eine Grippe-Impfung auch für medizinisches und pflegerisches Personal.
Foto: Adobe Stock/ guerrieroale

"Die geringen Impfquoten geben Hinweise darauf, dass die Wichtigkeit der Influenza-Impfung beim medizinischen Personal noch nicht unbedingt wahrgenommen wird", so Cornelius Erbe, Bereichsleiter Versorgungsmanagement der hkk Krankenkasse, laut Pressemitteilung.

Nur 39 Prozent aller bei der hkk Versicherten ab dem 60. Lebensjahr im Land Bremen waren in der Grippesaison 2019/2020 gegen Grippe geimpft. Bundesweit waren es unter den hkk-Versicherten sogar nur 35 Prozent. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Datenanalyse der hkk Krankenkasse von rund 118.000 Versicherten.

Ziel der Europäischen Union (EU) sei eine Influenza-Impfquote von mindestens 75 Prozent unter EU-Bürgern ab 60 Jahren. Dieses Ziel sei auch im Nationalen Impfplan für Deutschland vorgesehen. Doch diese Vorgaben würden nicht erreicht. "Es bedarf dringend mehr Aufklärung, um die Impfbereitschaft zu steigern. Die Erhöhung des Schutzes ist insbesondere im Hinblick auf das Parallelrisiko Corona-Virusinfektion unbedingt anzuraten", sagt Cornelius Erbe.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt nicht nur älteren Menschen, sich impfen zu lassen, sondern auch Schwangeren, chronisch Kranken, Bewohnerinnen und Bewohnern von Alten- und Pflegeheimen sowie medizinischem und pflegerischem Personal. Cornelius Erbe: "Die Impfung ist alternativlos für einen effektiven Schutz vor einer Influenza-Erkrankung." Die beste Zeit für die saisonale Grippeimpfung sind die Monate Oktober und November. Aber selbst wenn die Grippewelle bereits rollt, kann es sinnvoll sein, eine versäumte Impfung nachzuholen. Nach etwa 10 bis 14 Tagen sei der Impfschutz vollständig aufgebaut.