Pflege und Politik
8-Punkte-Plan zur Pflege in Hessen
Der Sozialverband VdK Hessen-Thüringen hat einen
8-Punkte-Plan zur Pflege in Hessen vorgelegt. "Wir
brauchen eine Pflegepolitik, die den aktuellen und
kommenden Herausforderungen gerecht wird", sagte der
Landesvorsitzende Paul Weimann vor mehr als 4000
Teilnehmern des VdK-Landestreffens auf dem Hessentag in
Korbach.

So fordert der VdK den Auf- und Ausbau der
Pflegestützpunkte für Pflegebedürftige und ihre
Angehörigen. Zwar wurden in jedem Landkreis und jeder
kreisfreien Stadt in Hessen mittlerweile mindestens ein
Pflegestützpunkt eingerichtet. Doch zeigt sich, dass
die bestehenden 28 Stützpunkte und Beratungsstellen den
Informationsbedarf nicht decken.
Zudem sollten Pflegekräfte ab sofort einen Stundenlohn
erhalten, der deutlich über dem vereinbarten
Mindestlohn liegt und der Pflegeschlüssel müssen in
Einrichtungen, in denen Menschen mit Demenz leben
deutlich erhöht werden. "Um die Arbeitsbedingungen in
den Pflegeeinrichtungen zu verbessern, muss ein am
tatsächlichen Bedarf orientierter Pflegeschlüssel
geschaffen werden, insbesondere auch nachts", heißt es
in dem Positionspapier.
Außerdem fehlen barrierefreie Neubauten und der
barrierefreien Ausbau von vorhandenen Gebäuden müsse
verstärkt werden, damit Menschen zu Hause gepflegt
werden können. Nach Angaben des Kuratoriums Deutsche
Altershilfe fehlen in Hessen 77000 barrierefreie
Wohneinheiten.
Erst vor kurzem hat das Land Hessen die
Pflegeunterstützungsverordnung erlassen, die regeln
soll, welche Entlastungsangebote für Pflegebedürftige
und Pflegende zu deren Unterstützung im Alltag
anerkannt werden. Da das Pflegestärkungsgesetz III
vorsieht, dass auch Menschen mit Pflegegrad 1 der
sogenannte "Entlastungsbetrag" in Höhe von 125 Euro im
Monat zusteht, hat sich der Bedarf an diesen Leistungen
deutlich erhöht. Aber gerade auf dem Land gibt es dafür
kaum Anbieter. Der VdK fordert mehr Entlastungsangebote
für Pflegebedürftige in Hessen.
Ein anderer Punkt ist Rehabilitation vor Pflege.
Senioren haben zwar einen Rechtsanspruch auf
geriatrische Rehabilitationsmaßnahmen, und zwar
vorrangig vor Pflegeleistungen. Allerdings gibt es
zurzeit in ganz Hessen nur zwei Kliniken, die
geriatrische Reha-Leistungen ambulant und stationär
anbieten. Das müsse sich ändern.
Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu verfassen.
Sie haben noch kein Konto?
Jetzt registrieren