Management

Schneider: “Der Markt ist leer”

In Bremen wurden gleich in mehreren Heimen Belegungsstopps verhängt, da der Fachkräftemangel dort besonders groß ist. Laut Aussagen der Heimaufsicht sei in insgesamt sieben Einrichtungen die Qualität beeinträchtigt, da es zu wenig Personal gibt.

- Die Bremer Heime finden nicht mehr genügend Fachkräfte, um die Quote zu erfüllen. Zwei Einrichtungen können deswegen keine neuen Bewohner aufnehmen.  Foto: Werner Krüper

In einem Bremer Heim konnte ein Belegungsstopp wieder aufgehoben werden, nachdem es jedoch zuvor monatelang keine Leitung gegeben habe, berichtet die “taz”. Eine weitere Einrichtung hatte sich selbst einen Belegungsstopp auferlegt, da zweieinhalb Stellen bei den Fachkräften nicht besetzt werden konnten. “Wenn es um Personalunterhänge geht, gibt es ein objektives Problem: Der Markt ist leer”, sagt Bernd Schneider, Sprecher der Sozialbehörde in Bremen.

Im Haus O’Land können derzeit nur 64 von 82 Betten belegt werden. “Die Fachkräfte sind einfach nicht da. Es wird immer gesagt, dass wir die Quote erfüllen sollen, aber wie wir das machen sollen, sagt keiner”, wird Einrichtungsleiterin Stephanie Thiele, in der “taz” zitiert.

Timm Klöpper, stellvertretender Geschäftsführer des Einrichtungsträgers Convivo, weist auf ein grundlegendes Problem in Bezug auf den Fachkräftemangel hin: Das sehr negative öffentliche Bild von der Pflege, das durch regelmäßige Berichte über Missstände in Einrichtungen verstärkt wird. “Das schadet dem Ansehen des Pflegeberufs und sorgt wieder dafür, dass zu wenig junge Menschen sich für den sicheren und schönen Beruf in der Pflege begeistern”, so Klöpper. Zwei Ausbildungsstellen blieben bei Convivo konstant unbesetzt, weil sich zu wenig Interessenten bewerben.