Demenz

Scheinwelten für Menschen mit Demenz: Wo fängt die Lüge an?

Bushaltestellen, Zugabteile, Strand – in vielen Pflegeheimen gehören solche Scheinelemente inzwischen zum Alltag. Ist dies eine legitime therapeutische Maßnahme für Menschen mit Demenz oder ethisch fragwürdig? Die Meinungen sind gespalten, ob es letztlich gut für die Demenzbetroffenen ist oder nicht.

- Zeitschrift Altenheim

In der März-Ausgabe der Zeitschrift Altenheim erläutert Peter Wißmann, Geschäftsführer und wissenschaftlicher Leiter von Demenz Support Stuttgart, die Kontroverse und diskutiert auch die Frage, was eine Lüge ist. Um Irreführung handele es sich u.a., wenn so genannte Scheinelemente zum Einsatz kommen oder ganze Schweinwelten inszeniert werden. Schein ist etwas, das aufgrund einer Täuschung für wirklich gehalten wird. Was ist damit gemeint?

"Zum Beispiel die viel zitierten Bushaltestellen in Pflegeheimen. 2006 wurde in Remscheid die vermutlich erste Phantom-Haltestelle in einer stationären Pflegeeinrichtung eingeführt. Seitdem hat sie viele Nachahmer gefunden. Und es wurden weitere solcher Scheinelemente entwickelt. Bekannt ist das Beispiel des virtuellen Bahnabteils, das zuerst aus der Schweiz bekannt wurde und mittlerweile auch in einigen deutschen und anderen Einrichtungen Einzug gefunden hat. Während man es sich in einem nachgebauten Zugabteil bequem macht, rauschen scheinbar Landschaften und Bahnhöfe an den Fenstern vorbei – tatsächlich werden sie per Video eingespielt. Oder man hat in einer Einrichtung einen Strand in einem Kellerraum eingerichtet: Mit Meereswandtapeten, Wind, der von Ventilatoren erzeugt wird und Möwengeräuschen vom Band", so Wißmann. All diese Dinge werden kontrovers diskutiert. Die Redaktion hat in der Praxis nachgefragt, was für inszenierte Elemente spricht – und was dagegen.

Mehr über die spannende Kontroverse erfahren Sie in der März-Ausgabe der Zeitschrift Altenheim und im April in der Sendung Altenheim TV Spezial.

Zeitschrift Altenheim