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“Pflege 2030” – innovatives Projekt auf der Leitmesse Altenpflege vorgestellt

Das Projekt “Pflege 2030” erprobt in Echtzeit einen neuen Qualifikationsmix und den Einsatz digitaler Technologien in einer stationären Einrichtung der Langzeitpflege. Ziel ist es, die Zufriedenheit der Mitarbeitenden zu erhöhen und die Pflege zu verbessern.

Foto: Olga Sophie Ennulat von links nach rechts: Elisabeth Scharfenberg, Prof. Heinz Rothgang, Marie Arndt, Holger Jantsch und Martin Grünitz.

Im Dezember 2022 ist das Projekt “Pflege 2030” in der Korian-Einrichtung Haus Curanum Karlsfeld in der Nähe von Dachau gestartet. Gefördert wird es vom Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege. Im Rahmen der Leitmesse Altenpflege stellte Elisabeth Scharfenberg, Vorständin der Korian Stiftung für Pflege & würdevolles Altern, das Projekt vor.

“Das Projekt stellt das Haus auf den Kopf, weil die Abläufe völlig neu organisiert werden” berichtet Einrichtungsleiter Holger Jantsch auf der Leitmesse Altenpflege, die vom 25. bis 27. April in Nürnberg stattfindet. Die Pflegekräfte sind eng in die Entscheidungen rund um das Projekt eingebunden. “Damit sie es auch mittragen”, stellt Jantsch klar.

Bei dem Projekt geht es nicht nur darum, mehr Personal einzusetzen, sondern das vorhandene Personal gemäß den Qualifikationen so effizient wie möglich einzusetzen. Der Einsatz digitaler Technologien – wie beispielsweise elektronische Sensormatten – soll die Pflegekräfte bei ihrer Arbeit unterstützen.

Wissenschaftlich beteiligt ist auch der “Vater von PeBeM” – Prof. Heinz Rothgang. Er bezeichnet das Projekt als “einzigartig”. “Denn hier wird die technische Komponente gleich mitgedacht”, so Rothgang. “Arbeitsorganisation und Abläufe müssen sich ändern, aber die Prozesse müssen mit Hilfe digitaler Tools gesteuert werden”, erläutert der Pflegeforscher. Er räumt allerdings ein, dass die größte Herausforderung ist, Personal zu finden. Dennoch sollten es die Einrichtungen unbedingt versuchen.

Marie Arndt vom Frauenhofer Institut begleitet den digitalen Aspekt von “Pflege 2030” wissenschaftlich. “Wir gehen dabei bedürfnisorientiert vor”, erklärt Arndt. Heißt: In Workshops wird mit den Mitarbeitenden analysiert, wie digitale Technologien sie entlasten könnten.

Elisabeth Scharfenberg merkte am Ende noch an, Kolleg:innen seien herzlich eingeladen, sich das Projekt vor Ort anzuschauen.