Hauswirtschaft
Niedersachsens Ernährungsstrategie liegt vor
Wie kann die Lebensmittelverschwendung gestoppt werden? Und wie sieht eine nachhaltigere Ernährung der Zukunft aus? Mit diesen und weiteren Fragen befasst sich Niedersachsens Ernährungsstrategie, die jetzt vorliegt. Erarbeitet hat die Strategie das Zentrum für Ernährung und Hauswirtschaft Niedersachsen (ZEHN) im Auftrag des Niedersächsischen Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (ML). Beteiligt wurden 27 Institutionen, die fünf Handlungsfelder identifiziert haben, darunter auch die Gemeinschaftsverpflegung.

Dazu erklärt Niedersachsens Ernährungsministerin Barbara Otte-Kinast: „Die Niedersächsische Ernährungsstrategie hat ein Ziel: Eine gesundheitsfördernde und nachhaltigere Ernährung in Niedersachsen zu stärken! Dabei setzt unser Rezept für die Zukunft sowohl beim Verhalten jedes Einzelnen an, als auch beim Umfeld im Alltag. Dabei ist ganz klar: Der Wert unserer Lebensmittel und der Menschen, die sie mit ihrer täglichen Arbeit erzeugen und vermarkten, spielt eine wesentliche Rolle.“
Niedersachsens Ernährungsstrategie zeigt auf, wie die komplexen Herausforderungen der Transformation der Ernährung vom Acker bis auf den Teller angegangen werden können. Mit fünf Handlungsfeldern weist sie den Weg in die Zukunft:
- Gemeinschaftsverpflegung
- Ernährungsbildung
- Regionalität und Saisonalität
- Lebensmittelverschwendung
- Lebensmittelwertschätzung
Maren Meyer, Fachreferentin für Ernährung im ZEHN: „Wir haben insgesamt mehr als 85 Maßnahmen erarbeitet. Gemeinsam mit den verschiedenen Akteurinnen und Akteuren in Niedersachsen geht es im nächsten Schritt an die Umsetzung.“ Hierzu liegen konkrete Vorschläge vor. So sollen im Handlungsfeld „Gemeinschaftsverpflegung“ die Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) etabliert werden. Das ML und das ZEHN möchten viele Menschen erreichen – von der Kita über die Schule bis hin zu Kantinen, Mensen oder auch Senioreneinrichtungen – und für eine gesündere und nachhaltigere Ernährung sensibilisieren. Hierzu sollen Gespräche mit den Trägern der Gemeinschaftsverpflegung geführt werden. Die bewährten Fortbildungen etwa durch die DGE Niedersachsen oder die Vernetzungsstellen werden weiterentwickelt. Ein zweites konkretes Beispiel: eine Kampagne zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen und Steigerung der Lebensmittelwertschätzung. Hier sollen vorrangig Endverbraucher:innen erreicht werden. Nach dem Motto „Restlos glücklich“ wird aufgeklärt und mit guten Beispielen aufgezeigt, wie dem Maß an Lebensmittelabfällen entgegengewirkt werden kann.Auch die Stärkung der Regionalität und Saisonalität in der Lebensmittelvermarktung steht im Fokus. Die Vorteile regionaler und saisonaler Produkte aus Niedersachsen sollen zu bewussteren und nachhaltigeren Konsumentscheidungen der Verbraucher:innen beitragen. Die Stärkung von Direktvermarktung und regionaler Märkte erhöht die Kommunikation zwischen dem Erzeuger und dem Verbraucher. Weiterhin sollen unter anderem Partnerschaften zwischen landwirtschaftlichen Betrieben und zum Beispiel der Gemeinschaftsverpflegung in Schulen gefördert werden. Finanziert werden diese prioritären Maßnahmen aus dem Titel „Stadt.Land.Zukunft“. Insgesamt stehen für die ersten Umsetzungsschritte der Ernährungsstrategie rund drei Millionen Euro bereit. Die Mittel sind im ML-Haushalt eingeplant und sind Bestandteil der Haushaltseinbringung in den Landtag. Die Ernährungsstrategie ist ab sofort in einer Kurz- und in einer Langfassung abrufbar unter www.ernaehrungsstrategie-niedersachsen.de
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