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Legionellenbefall im Pflegeheim
Nach einem Legionellenbefall in einem Pflegeheim in Bielefeld sind zwei Menschen gestorben. Eine Altenpflegerin und ein Bewohner der Einrichtung der Arbeiterwohlfahrt (AWO) hätten im Juni die Legionärskrankheit bekommen und seien Ende Juli daran gestorben.

Infektionsquellen von Legionellen sind oft Duschen oder Klimaanlagen. Foto: AdobeStock/nikkytok
Das bestätigte das Gesundheitsamt der Stadt am Mittwoch. Eine weitere erkrankte Mitarbeiterin befinde sich auf dem Weg der Besserung. Die AWO teilte mit: "Nach den Informationen, die wir auf Nachfrage vom Gesundheitsamt bekommen haben, ist es nicht geklärt, ob es einen ursächlichen Zusammenhang zwischen den Erkrankungen und Todesfällen und dem Legionellenbefall gibt." Die "Neue Westfälische" hatte zuvor berichtet.
Bereits im April hatte das Gesundheitsamt bei Wasserproben in der Einrichtung bedenkliche Werte des Keimes bemängelt und Maßnahmen angeordnet. Eine technische Überprüfung durch ein Ingenieurbüro, um die Quelle für den Befall herauszufinden und abzustellen, sei erfolgt, aber wenig fachkundig gewesen, sagte der Leiter des Gesundheitsamtes, Peter Schmid, der Deutschen Presse-Agentur.
Nach den Erkrankungen habe das Heim nachgebessert und unter anderem wirksame Filter an allen Armaturen angebracht, so dass weitere Infektionen ausgeblieben seien. Die AWO betonte, man arbeite eng mit den Behörden zusammen und habe sofort Gegenmaßnahmen ergriffen, um die Sicherheit zu gewährleisten. Diese seien erfolgreich gewesen.
Legionellen sind weltweit verbreitete Keime. Immer wieder werden sie auch in Krankenhäusern, Schulen oder anderen Einrichtungen festgestellt. Bundesweit registrierte das Robert Koch-Institut (RKI) im vergangenen Jahr mehr als 1.400 Legionellen-Infektionen, 63 Menschen starben. Unter Verweis auf Expertenschätzungen geht das RKI aber von einer hohen Dunkelziffer aus. (ck)
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