Management

KWA Luise-Kiesselbach-Haus beugt vor gegen Burn-out und Cool-out

Duch "Kollegiale Beratung" haben Pflege- und
Betreuungsmitarbeiter die Möglichkeit, psychische
Belastungen, die der Pflegealltag mit sich bringt,
besser zu bewältigen.

- Eine Teambesprechung im Luise-Kiesselbach-Haus. Foto: KWA

Der Leiter des Münchner KWA Pflegestifts, Michael
Pfitzer, hat in den vergangenen Jahren im
Luise-Kiesselbach-Haus schon so Einiges initiiert und
etabliert, was Mitarbeitern – und auch
Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen – dabei hilft,
mit Grenzsituationen besser zurechtzukommen: unter
anderem Fallbesprechungen und Fortbildungen zu
psychischer Gefährdung.

Eigentlich glaubte Pfitzer, in seinem Haus seien die
Weichen gut gestellt. Schließlich hat er ein gutes
Verhältnis zu seinen Mitarbeitern und – im
Branchenvergleich – eine vergleichsweise niedrige
Fluktuationsrate. Doch Einzelfälle gaben ihm durchaus
zu denken.

Ausschlaggebend für den Start des Projekts “Kollegiale
Beratung” – auf Basis der Methode, die Kim-Oliver
Tietze entwickelt hat – war eine psychische
Gefährdungsbeurteilung von Pfitzers Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern. Das Ergebnis einer anonymen
Befragung, die nach wissenschaftlichen Kriterien
durchgeführt wurde, ergab zwar nur eine geringe
Fehlbelastung. Doch auch das war Michael Pfitzer zu
viel. Ein Arbeitskreis im Luise-Kiesselbach-Haus
– unter der Leitung von Pflegedienstleiterin Tina Mohr,
Wohnbereichsleiterin Cornelia Eiwieser und
Pflegefachkraft Lars Hartmann – gab schließlich den
Impuls zur Einführung von kollegialer Beratung.

Pfitzers Leitungsteam befürwortete den Vorschlag, die
gegenseitige Beratung zur Regel zu machen, zeigte sich
sehr interessiert daran, “Kollegiale Beratung” durch
ein Projekt auf feste Beine zu stellen und durch
flankierende Maßnahmen zum Laufen zu bringen. Ein
externer Coach erklärte die Methode, unterstützte die
ersten Schritte.

Inzwischen gibt es zwei Gruppen zur kollegialen
Beratung, die sich mindestens einmal im Monat treffen,
um sich gezielt über jegliche Art von Grenzsituationen
auszutauschen: wie man am besten damit umgeht, wie man
am Feierabend abschaltet, wie man sich die Freude am
Beruf erhält.