Management

Fachkräftemangel: Kreativität ist gefordert

In der Pflege gibt es ungenutzte Ressourcen, mit deren
Hilfe auch in Zeiten des Fachkräftemangels eine gute
Versorgung gewährleistet werden kann. Das war der Tenor
des DEVAP-Fachtags "Mut zur Lücke?!" am Mittwoch
(31.1.) in Kassel.

- Auf dem Podium (v.l.): Prof. Dr. Margarete Reinhart, Theolog. Hochschule Friedensau, Dr. Klaus Wingenfeld, Uni Bielefeld, Donald Ilte, Landesamt für Soziales und Versorgung, Brandenburg, Thomas Eisenreich, DEVAP

Einige der Referenten des Fachtages sehen deutlichen
Handlungsbedarf in Bezug auf innovative
Personalkonzepte in der stationären Pflege. So wies Dr.
Klaus Wingenfeld, Geschäftsführer des Instituts für
Pflegewissenschaft an der Universität Bielefeld, auf
die Möglichkeiten hin, die Einrichtungen hätten, sich
trotz des Fachkräftemangels personell gut aufzustellen.
“Seit 20 Jahren führen wir die Diskussion um den
Fachkräftemangel in der Pflege. Dies hat jedoch bisher
noch nicht dazu geführt, dass die Einrichtungen
flächendeckend angepasste Personalkonzepte entwickelt
haben”, so der Pflegewissenschaftler. Für ihn bietet
zum Beispiel das Modell der Primary Nurse eine
Möglichkeit, Fachkompetenzen auf einige ausgewählte
Mitarbeiter zu bündeln, die in der Pflege vor allem
eine steuernde Funktion übernehmen.

Auch Donald Ilte, Vertreter der Heimaufsicht aus
Brandenburg, sieht es als Aufgabe der Pflegeanbieter
an, kreativ zu werden und die gesetzlichen Spielräume
zu nutzen, um auch mit weniger Fachkräften eine gute
Pflege bieten zu können. “Es gibt Ressourcen im Heim,
die nicht genutzt werden, zum Beispiel bietet es sich
fast immer an, ungelernte Pflegekräfte zu
Assistenzkräften nachzuqualifizieren”. Er gab den
Einrichtungsvertretern jedoch auch zum Teil Recht, dass
die oft starren Rahmenverträge in der Pflege zur
Vergütung nur wenig Spielräume beim Stellenplan
zuließen.

Im Rahmen der Brandenburger
Pflegeoffensive wurde in den vergangenen Jahren
erprobt, wie innovative Personaleinsatzkonzepte in der
stationären Pflege umgesetzt werden können.