Allgemein

Braucht es einen New Deal für die Pflege?

In diesem Jahr ist die Leitmesse ALTENPFLEGE ist so politisch wie kaum eine zuvor. Der Fachkräftemangel, die Kostensteigerungen und die zunehmenden Insolvenzen bei Pflegeunternehmen sind Probleme, die die aktuelle Pflege-Reform nicht löst. Was jetzt nötig ist, wird auf einer hochkarätig besetzen Podiumsdiskussion erörtert, die auch im Livestream übertragen wird.

VDAB_Thomas Knieling
Foto: VDAB „Für die Zukunft brauchen wir eine grundlegende Flexibilisierung des Leistungsrechts, Verantwortung und Gestaltungsfreiheit für Unternehmen, die Wahrung des wirtschaftlichen Geschäftsbetriebs und ein Zurückfahren der Kontrollbürokratie“, fordert VDAB-Geschäftsführer Thomas Knieling.

Das Gesetz zur Unterstützung und Entlastung in der Pflege (PUEG) hat das Kabinett passiert – jedoch nicht, ohne weitere Streichungen zu erfahren. Verdient das dringend benötigte „Gesetz zur Unterstützung und Entlastung in der Pflege“ seinen Namen?

„Aus den existenziellen wirtschaftlichen Bedrohungen der Pflegeeinrichtungen wird ein gesamtgesellschaftliches Problem“, sagt Norbert Grote, Geschäftsführer Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste. „Die bisherigen Reformansätze der Bundesregierung liefern keinerlei Antworten zu den drängenden Fragen der Demografie- und Zukunftsfestigkeit der pflegerischen Versorgung, blenden die wirtschaftlich brisante und existenzbedrohende Lage vieler Pflegeeinrichtungen vollständig aus und beinhalten nicht einmal die im Koalitionsvertrag der Ampelregierung beschlossenen Maßnahmen zur Entlastung der Pflegebedürftigen und finanziellen Absicherung der Pflegeversicherung.“

Wie eine zukunftsfähige Pflege-Reform, ein „New Deal“ für die Pflege aussehen sollte, darüber diskutieren führende Expert:innen aus Verbänden am dritten Messetag (27.4., 10 Uhr) der ALTENPFLEGE.

Das Podium mit führenden Expert:innen aus den Fachverbänden

„Für die Zukunft brauchen wir eine grundlegende Flexibilisierung des Leistungsrechts, Verantwortung und Gestaltungsfreiheit für Unternehmen, die Wahrung des wirtschaftlichen Geschäftsbetriebs und ein Zurückfahren der Kontrollbürokratie“, fordert Thomas Knieling, Geschäftsführer Verband Deutscher Alten- und Behindertenhilfe (VDAB). Weitere Experten auf dem Podium sind Norbert Grote, Geschäftsführer Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) und Claus Bölicke, Leiter der Abteilung Gesundheit, Alter und Behinderung im AWO Bundesverband und Mitglied der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege e. V. (BAGFW). Der BAGW plädiert für ein neues „Gesamtkonzept statt kleinteiliger bürokratischer Gängelung der Einrichtungen und Dienste“, unter anderem mit einer Stärkung der häuslichen Pflege auch für An- und Zugehörige sowie mehr Unterstützungsangeboten.

Sabine König, Vorstandsmitglied im Regionalverband DBfK Südost und Geschäftsführerin visit Gruppe, wird aus der Praxis über die Situation in der praktischen Ausbildung und die derzeitige Insolvenzwelle berichten sowie über Kassenverhandlungen und die Umsetzung der Tariflöhne.

Moderatoren sind Lukas Sander, Chefredakteur Häusliche Pflege und Steve Schrader, Chefredakteur Altenheim & care konkret, beide Vincentz Network, dem führenden Verlag in der Pflege und Veranstalter der Leitmesse.

Im Rahmen der Diskussion sind auch Fragen aus dem Publikum willkommen. Der Livestream wird am 27. April direkt ab 10 Uhr auf der Homepage der ALTENPFLEGE übertragen: Livestream hier.