Demenz

Bpa: Behauptungen sind falsch und unsinnig

Die kürzlich öffentlich erhobenen Andeutungen,
Pflegekräfte würden Heimbewohner eigenmächtig mit
Psychopharmaka und Antidepressiva ruhigstellen, weist
Bernd Meurer, Präsident des Bundesverbands privater
Anbieter sozialer Dienste (bpa), in aller
Entschiedenheit zurück.

- Die Pflegeheime beziehungsweise deren Mitarbeiter verordnen keine Medikamente, betont bpa-Präsident Bernd Meurer. Foto: Petair/AdobeStock

"Behauptungen, Pflegebedürftige würden mit Medikamenten
traktiert, um Zeit zu sparen, sind falsch und unsinnig.
Die Pflegeheime beziehungsweise deren Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter verordnen keine Medikamente. Das
Ausstellen von Rezepten obliegt ausschließlich den
Ärzten. In den Heimen wird strikt nach den vorgegebenen
Medikationsplänen ausgereicht. Abweichendes wird nicht
geduldet", erklärt Meurer, der selbst drei Pflegeheime
betreibt.

Professor Gerd Glaeske von der Universität Bremen hatte
kürzlich behauptet, dass die gravierende Fehlversorgung
mit Beruhigungsmitteln und die gleichzeitige
Unterversorgung mit Antidementiva sich nicht mit den
medizinischen Leitlinien erklären lassen. "Im
Gegenteil: Hier liegt der Verdacht nahe, dass demente
Menschen einfach ruhiggestellt werden, statt sie
richtig zu behandeln", so Glaeske. Er hatte zusammen mit der
Techniker-Krankenkasse den TK Innovationsreport 2018
veröffentlicht.

Wenn Krankenkassen zum Verordnungsverhalten von Ärzten
forschen, sei es unredlich, bei vermuteten
Fehlentwicklungen kurzerhand die Pflegeheime zu
verdächtigen.