Demenz

Bayern legt Bericht zur Seniorengesundheit vor

Einem Bericht der bayerischen Staatsregierung zufolge
leidet mehr als jeder zehnte gesetzlich versicherte
alte Mensch im Freistaat an Demenz. Das geht aus dem
Bericht zur Seniorengesundheit hervor, den das
bayerische Gesundheitsministerium am Mittwoch in
München veröffentlichte.

- Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) stellt den Bericht zur Seniorengesundheit vor. Foto: STMGP

Dem Bericht zufolge geht es der Mehrzahl der Älteren in
Bayern gesundheitlich gut. Aber mit dem Alter nehmen
auch Krankheiten zu. Der Bericht nimmt die häufigsten
Krankheitsbilder unter die Lupe. Demnach hatten unter
den ambulant behandelten Männern und Frauen über 65 in
Bayern im Jahr 2015 etwa

  • 85 % eine Diagnose aus dem Bereich der
    Herz-Kreislauf-Erkrankungen, vor allem Bluthochdruck,
    koronare Herzkrankheit, Herzinsuffizienz, Herzinfarkt
    und Schlaganfall
  • 11% eine Krebsdiagnose,
  • 75 % eine Diagnose aus dem Bereich der
    Muskel-Skeletterkrankungen, vor allem Arthrose,
    Arthritis und Osteoporose;
  • 36 % mussten verletzungsbedingt zum Arzt – vielfach
    aufgrund eines Sturzes,
  • fast 30 % hatten eine Diabetesdiagnose,
  • bei etwa 20 % lag die Diagnose einer affektiven
    Störung vor, meist eine Depression, und
  • rund 8,4 % die Diagnose einer Demenz in mindestens
    zwei Quartalen.

In einer immer älter werdenden Gesellschaft heißt ein
wichtiges Schlagwort der Datensammlung:
Multimorbidität, also Vielfacherkrankungen. Die Zahl
der Menschen, die unter mehreren Krankheiten
gleichzeitig leiden, steigt demnach mit dem Alter stark
an.

Während in der Altersgruppe der 55- bis 64-Jährigen
etwa 35 Prozent mindestens drei Erkrankungen haben,
sind es zwischen 80 und 85 Jahren rund 60 Prozent. Der
Bericht greift auf unterschiedliche Datenquellen zurück
– darunter auf Werte des Robert-Koch-Instituts und auf
Daten von gesetzlich Versicherten. Eine systematische
Erhebung zur Gesundheit älterer Menschen in Deutschland
ist demnach erst im Aufbau.

Derweil hat Bayerns neuer Ministerpräsident Markus
Söder sein Kabinett umgebaut. Von den Ministerinnen im
Kabinett Seehofer musste sich Oberfränkin Melanie Huml
wohl die geringsten Sorgen über eine erneute Berufung
machen. Erst im Dezember wurde sie zur CSU-Vize gewählt
und mischt damit auch in den parteiinternen Gremien
ganz oben mit. Darüber hinaus kann Huml auf einen guten
Draht zu Söder verweisen, als Staatssekretärin
arbeitete sie im Umweltministerium mit ihm zusammen.
Huml sitzt seit 2003 im Landtag, seit 2013 ist sie
Gesundheitsministerin. Für Huml sprach bei der
Ernennung sicherlich auch, dass Söder mit der
Bambergerin den Bezirk Oberfranken schon bestens
abgedeckt hat – noch dazu mit einer Frau.