Management

Terragon AG: Geschäftsbetrieb wird eingestellt

Die Terragon AG muss den Betrieb einstellen. Der vorläufige Insolvenzverwalter habe den Vorstand darüber informiert, dass der Betrieb des Unternehmens zum 30. September 2022 stillgelegt wird, heißt es in der Pressemeldung.

Quelle: Terragon
Foto: Terragon Es sei bitter, dass Terragon seinen Weg nicht fortsetzen könne, so Michael Held, Hauptaktionär der Terragon AG.

Da bislang keine Einigung mit Interessenten für den Geschäftsbetrieb bzw. die verbleibenden Assets erzielt werden konnte, sehe sich der vorläufige Insolvenzverwalter zu dieser Maßnahme veranlasst, um eine mögliche Verringerung der Insolvenzmasse zu vermeiden, heißt es laut Mitteilung weiter.

“Für die drei Projekte in Duisburg, Wilhelmshaven und Dortmund mit einem Investitionsvolumen von rund 250 Mio. Euro konnte keine tragfähige Lösung mit den potenziellen Investoren gefunden werden. Das ist die wesentliche Ursache, dass es nicht weiterging”, erläutert Michael Held, als Geschäftsführer der Held Beteiligungen der Hauptaktionär der Terragon AG. Erschwerend sei die hohe Unsicherheit aufgrund der Energiekrise und steigender Baukosten hinzugekommen, die sich auf die Herstellungskosten der Projekte auswirkte, so Michael Held weiter. Dies und der Druck auf die Verkaufspreise durch die aktuelle Zinsentwicklung hätten die Rahmenbedingungen weiter verschärft.

“Die beiden Leuchtturmprojekte VILVIF Berlin und VILVIF Hamburg werden nun von unseren Joint Venture-Partnern weitergeführt”, erläutert Held. “Mit diesen Projekten haben wir Maßstäbe für das Senior Living in Deutschland gesetzt. Es ist bitter, dass Terragon diesen Weg nicht fortsetzen kann.”

Das Unternehmen hatte Ende Juni Insolvenzantrag gestellt. Vorhergegangen war eine Reihe von Problemen bei den laufenden Projektentwicklungen. Ursachen lagen laut Angaben des Unternehmens hauptsächlich in Kostensteigerungen und verlängerten Projektlaufzeiten durch die Corona-Krise und die Kostenexplosion aufgrund des Ukraine-Krieges. Die Projektgesellschaften zu den Standorten Duisburg, Wilhelmshaven, Dortmund und Murnau sind von der Insolvenz laut Pressemeldung nicht betroffen. Für die Übernahme dieser Gesellschaften und die Fortführung dieser Projekte fänden Gespräche mit Investoren in Abstimmung mit dem Insolvenzverwalter und den beteiligten Partnern statt. Das Unternehmen weist darauf hin, dass die von Terragon entwickelten und errichteten Senior Living-Einrichtungen von der Insolvenz nicht betroffen sind, da diese nicht die dortigen Betreibergesellschaften betrifft.