Management

Professionelle Pflege ist bei inhaltlicher Profilierung gefragt

Im Pflegeberufegesetz wurde erstmals eine Definition der vorbehaltenen Aufgaben vorgenommen. Die inhaltliche Profilierung dieser gesetzlichen Vorgabe, aber auch die Umsetzung des Konzepts der Vorbehaltsaufgaben liegt nun in den Händen der professionellen Pflege selbst. Das wurde bei einem Fachgespräch deutlich.

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VdPB-Präsident Georg Sigl-Lehner sprach von einem Paradigmenwechsel für die Berufsgruppe. Foto: VdPB

Die Vereinigung der Pflegenden in Bayern (VdPB) hat mit einem Fachgespräch Ende Juni in Berlin den Startschuss für den dazu erforderlichen Diskurs auf pflegefachlicher Ebene gegeben. VdPB-Präsident Georg Sigl-Lehner sprach von einem Paradigmenwechsel für die Berufsgruppe, wenn es gelänge, die gesetzliche Definition von vorbehaltenen Aufgaben auch in der Praxis mit Leben und detaillierten Inhalten zu füllen.

Bei der Implementierung von vorbehaltenen Aufgaben im pflegerischen Alltag seien einige Hürden zu überwinden, waren sich die geladenen Pflegeexperten einig: Worin besteht der rechtliche Unterschied von Tätigkeiten und Aufgaben? Zudem müsse die Pflegeplanung im Gesetz berücksichtigt werden. Außerdem sollte in Personal- und Organisationsentwicklung in den Einrichtungen investiert werden. Sonst fehle es vielerorts an notwendigen Kompetenzen, sachgerechten Strukturen und interprofessionell respektvoller Zusammenarbeit.

Die einhellige Antwort sowohl von den Experten als auch von den Teilnehmern der abschließenden Podiumsdiskussion: Man erwarte eine durchaus positive Dynamik hin zu mehr Autonomie und Eigenverantwortlichkeit der Pflege. Für den Moderator und Initiator des Fachgesprächs, Prof. Thomas Klie, Justitiar der VdPB, ist mit der Veranstaltung ein Anfang gemacht worden, der in einem bundesweiten, interdisziplinär besetzten Think Tank seine Fortsetzung finden sollte.

Diese Auffassung vertritt auch Georg Sigl-Lehner: „Profilierung der Vorbehaltsaufgaben ist eine Herausforderung, der sich die Selbstverwaltungsorgane und Vertreter der Pflegenden aus allen Bundesländern stellen werden.“ Die VdPB die Ausgestaltung der Vorbehaltsaufgaben im Gespräch mit allen beteiligten Akteuren zu entwickeln.“