Management
Präventionsprojekt gegen Gewalt in der Pflege
Gewalterfahrungen gehören nach den Worten von
Sozialministerin Stefanie Drese (SPD) zum Pflegealltag.
Die Techniker Krankenkasse und die Universität Lübeck
haben am Donnerstag in Schwerin gemeinsam ein Projekt
zur Gewaltprävention in Pflegeheimen gestartet, teilte
das Sozialministerium Mecklenburg-Vorpommern mit.

Gewalt in der Pflege umfasst demnach alles, wo
Pflegebedürftigen und Pflegekräften Schaden oder Leid
zugefügt wird. Auch wenn Pflegebedürftige
besonders gefährdet sind, sind sie doch nicht die
einzigen Opfer von Gewalt in der Pflege, hieß es vom
Ministerium. So könne es in stationären
Pflegeeinrichtungen auch zu Gewalt zwischen
Pflegebedürftigen kommen. Selbst die Pflegenden seien
nicht selten Opfer von Gewalthandlungen. So gaben bis
zu 63 Prozent der Pflegekräfte in ambulanter Pflege
beziehungsweise in stationärer Alten- und
Behindertenpflege an, bereits Gewalt erfahren zu haben.
“Wir müssen aus der Kultur des Wegsehens gemeinsam mit
den Beschäftigten von Pflegeheimen eine Kultur des
Hinschauens entwickeln”, mahnte Drese.
Dem Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) zufolge
wird aus stationären Pflegeeinrichtungen am häufigsten
von psychischer Misshandlung, pflegerischer und
psychosozialer Vernachlässigung berichtet, gefolgt von
physischer Misshandlung bis hin zu mechanischer und
medikamentöser Freiheitseinschränkung. Sexuelle
Übergriffe wurden nicht berichtet. Einer Erhebung der
Hochschule Fulda zufolge gaben etwa 40 Prozent der
Pflegekräfte an, in irgendeiner Form im Rahmen ihrer
Tätigkeit Gewalt ausgeübt zu haben.
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