Management

Neues Projekt unterstützt Pflegeeinrichtungen im Gesundheitsmanagement

Pflegeberufe sind bekanntermaßen hart – und das liegt nicht zuletzt am Management der einzelnen Unternehmen, glauben Fachleute. Die Initiative "Gesundheits-Netzwerk für Unternehmen der Sozialwirtschaft" (GeNUSs) soll kleine und mittlere Unternehmen dabei unterstützen, ein betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) zu etablieren.

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Ein betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) ist für Pflegeeinrichtungen ein wichtiges Instrument, um Mitarbeiter langfristig gesudn zu halten. Foto: Knezon/AdobeStock

"Es gibt hohe Unzufriedenheit, hohe Arbeitsbelastung und damit auch Entsolidarisierung – die Mitarbeiter kommen mit dem Stress nicht mehr klar", sagt André Peters, Vorstandsmitglied des Diakonischen Werks der Evangelischen Landeskirche in Baden.

Kündigungen und hohe Krankenstände seien das Ergebnis. Das Projekt " Gesundheits-Netzwerk für Unternehmen der Sozialwirtschaft " (GeNUSs) soll nun kleine und mittlere Unternehmen dabei unterstützen, ein betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) zu etablieren. Dadurch sollen auch wieder mehr Fachkräfte gewonnen werden können.

Es gehe darum, die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten zu verbessern und den Pflegeberuf wieder attraktiver zu machen, heißt es beim Wirtschaftsministerium, das die Initiative gemeinsam mit Diakonie, Berufsgenossenschaft und der Krankenkasse AOK entwickelt hat. Eine zentrale GeNUSs-Beratungsstelle soll Pflegedienste und -einrichtungen dabei unterstützen, ein passgenaues BGM einzuführen. Viele Betriebe könnten diese Aufgabe alleine nicht stemmen und verfügten auch nicht über das notwendige Know-how. Im Rahmen des Projekts sollen sich die Unternehmen außerdem untereinander vernetzen und austauschen.

Die Initiative zielt auch auf den Fachkräftemangel, der schon längst ein Problem ist. Bei betrieblichem Gesundheitsmanagement gehe es nicht um Rückenkurse oder ähnliches, sondern um die optimale Organisation eines Pflegebetriebes, sagten die Projektpartner bei der Vorstellung der Initiative am Montag in Stuttgart. Professionelles Gesundheitsmanagement könnte beispielsweise dazu beitragen, Arbeitszeiten besser zu planen, besondere Belastungen der Beschäftigten frühzeitig zu erkennen oder die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu optimieren.

Das Projekt ist zunächst für zwei Jahre angelegt, die Kosten belaufen sich auf rund 540 000 Euro. Die eine Hälfte tragen die Projektpartner, die andere Hälfte wird aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) bestritten.