Management
Digitalisierung: Pflegekräfte entlasten und unterstützen
Was ist die zentrale Aufgabe der Digitalisierung in der Pflege? Und wie wird dies konkret bei Deutschlands zweitgrößtem privaten Pflegeanbieter Alloheim mit Sitz in Düsseldorf umgesetzt? Altenheim sprach darüber mit Tobias Dämlow, Chief Digital Officer bei Alloheim.

Herr Dämlow, als CDO von Alloheim verantworten Sie das Thema Digitalisierung in den mehr als 240 Pflegeeinrichtungen Ihres Unternehmens. Wie liegt Ihrer Meinung nach der zentrale Nutzen und die zentrale Aufgabe der Digitalisierung der Pflege?
Aus unserer Sicht liegt der zentrale Nutzen der Digitalisierung im Umfeld der Pflege in der Optimierung von Tätigkeiten im Tagesgeschäft der Mitarbeitenden und zur Verbesserung der Qualität durch digitalisierte Prozesse. Hierbei werden Mitarbeiter:innen entlastet und unterstützt. Pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen erhalten Sicherheit und neue Möglichkeiten in der Kommunikation und Unterstützung.
Wie genau kann die Digitalisierung die Pflegekräfte in Ihren Einrichtungen unterstützen? Worauf legen Sie Wert und welche Projekte setzen Sie konkret um?
Die Optimierung und Automatisierung von Prozessen sowie die Minimierung bzw. Vermeidung von Routine-Arbeiten unterstützt die Pflegekräfte und sorgt dafür, dass diese sich zukünftig noch stärker ihrer eigentlichen Aufgabe widmen können. Aktuell stellt die Dokumentation von Einzel-Vorgängen eine hohe Arbeitslast darf, die wir durch digitalisierte Prozesse unterstützen wollen. Bei der Einführung von digitalen Maßnahmen legen wir Wert darauf, dass diese auf die Pflegekräfte abgestimmt sind. Hierbei werden nicht nur Bestandsprozesse in digitale Prozesse gewandelt, sondern im Vorfeld geprüft, ob die Prozesse ggfl. in ihrer eigentlichen Form optimiert werden können.
Welche Rolle spielt dabei das Thema Künstliche Intelligenz – heute und in Zukunft?
KI ist ein großes Wort – spielt aber auch für die Pflege zukünftig eine große Rolle. Für die sinnvolle Anwendung benötigen wir aber auch in der Pflege strukturierte Daten, so dass die KI angelernt und zielführend genutzt werden kann. Hier arbeiten wir schon heute an verschiedenen Projekten, um insbesondere in Situationen der Früherkennung von Vitaldaten-Abweichungen reagieren können.
Welche weiteren Technologien wird es in Zukunft geben?
Im Bereich der Digitalisierung in der Pflege gibt es schon heute zahlreiche Ansätze, wie Technologie den Pflege-Alltag unterstützen soll. Leider ist diese zumeist noch nicht sinnvoll verknüpft mit den tatsächlichen Arbeitsprozessen und bildet somit diverse Medienbrüche. Dies sorgt dafür, dass die Technologien noch nicht vollständig von den Pflegenden angenommen und als sinnvoll erachtet werden. Yn diesen Themen arbeiten wir. Ausgereifte Technologie stellt schlussendlich auch sinnvolle Anwendungsfälle im Bereich Robotic dar.
Veranstaltungstipp
Digitalisierung in der Pflege heute und zukünftig – Was heute schon mit Blick auf Robotik, künstlicher Intelligenz und Tele-Anwendungen möglich ist, erläutert Tobias Dämlow auf der Altenheim Expo am 14. und 15. Juni in Berlin. Im Workshop werden dann konkrete Anwendungsfälle für Ihre Praxis erarbeitet. Infos zum Programm und Anmeldung finden Sie hier.
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