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Der gute Tipp: Resilienz – Aktivieren Sie Ihre 7 Schutzfaktoren!

In der Corona-Krise arbeiten Pflegekräfte vielfach über ihre physischen und psychischen Belastungsgrenzen hinaus. Psychologin Dr. Dina Loffing gibt Tipps, wie Sie auf sich achten können. Heute: Resilienz – Aktivieren Sie Ihre 7 Schutzfaktoren!

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Um uns selbst gut zu schützen, brauchen wir einen klaren Kopf – und nach außen hin ruhige Wort. Foto: Mangostar/AdobeStock

Resilienz ist unsere psychische Widerstandskraft. Häufig wird sie als die Kernfähigkeit der Lebensbewältigung bezeichnet. Wir brauchen diese Kraft, um Krisen zu meistern, uns auf Veränderungen einzustellen und mit den Herausforderungen des Lebens umgehen zu können. Die aktive Auseinandersetzung dieser Kräfte tut uns immer gut, kann Potenziale wecken und die persönliche Entwicklung unterstützen. Dann ist Resilienz eine Reservefähigkeit. Doch gerade in hoch anspruchsvollen Zeiten kann das bewusste Aktivieren und Stärken der 7 Schutzfaktoren Ihnen helfen, Krisen zu meisten und idealerweise sogar gestärkt daraus hervorzugehen.

1. Akzeptanz
Wie häufig versuchen wir, Dinge zu beeinflussen, die sich weit außerhalb unseres Handlungsspielraums befinden? Es ist wichtig, immer wieder zu klären: Worauf habe ich Einfluss? Was befindet sich nicht in meiner Hand. Unveränderliches zu akzeptieren schafft häufig eine große Erleichterung, weil wir aufhören zu kämpfen.

2. Optimismus
Häufig folgen wir unseren Gedankenströmen, ohne diese zu hinterfragen. Dabei übersehen wir die Möglichkeit der aktiven Steuerung unserer Gedanken! Jeden Tag können wir aktiv die guten Dinge in den Fokus nehmen, uns selbst Perspektiven aufzeigen und an die Möglichkeit eines positiven Ausgangs glauben.

3. Lösungsorientierung
Sowohl im persönlichen als auch im beruflich-sozialen Kontext drehen sich Diskussionen häufig um Probleme. Um hier nicht in einer Negativspirale zu versinken, ist es hilfreich, nach einer kurzen, sachlichen Darstellung des Problems, mögliche Lösungen zu visualisieren. Wir können unsere Aufmerksamkeit bewusst auf die unterschiedlichsten Möglichkeiten richten, die wir zur Bewältigung haben (mit jemandem reden, Sport machen, weglaufen, akzeptieren).

4. Sich selbst regulieren
Um uns selbst gut zu schützen, brauchen wir einen klaren Kopf – und nach außen hin ruhige Worte. Je nachdem, was eine Situation uns abverlangt, müssen wir uns motivieren, aufheitern oder beruhigen. Das schaffen wir, indem wir unser Bewusstsein aktivieren und achtsam auf uns schauen: innehalten, atmen, wahrnehmen, nachdenken und erst dann: reagieren.

5. Beziehungen gestalten
Andere Menschen stärken uns und wir stärken andere Menschen. Beziehungen im privaten wie im beruflichen aktiv zu gestalten und Vertrauen aufzubauen, ist ein wesentlicher Schutzfaktor für uns. Dabei dürfen wir Wertschätzung pflegen, uns offen, echt und verletzbar zeigen, Unterstützung anbieten und diese von anderen annehmen.

6. Verantwortung übernehmen
Die Verantwortung für unser Leben haben wir sowieso. Wir dürfen diese bewusst nutzen. Dazu müssen wir unseren Handlungsspielraum kennen. Opferrollen, Schuldzuweisungen und Selbstmitleid lähmen uns. Verbindliche Entscheidungen, die Dinge selbst gewählt zu haben oder auf etwas zu verzichten, bringt Menschen wieder in ihre Kraft.

7. Zukunft gestalten
Setzen Sie sich Ziele! Klären Sie dafür, was Ihnen wirklich wichtig ist. An welchen Werten soll sich Ihr Leben orientieren? Und welche Verhaltensweisen sind heute von Ihnen dazu notwendig?
Die Autorin ist Dipl.-Psychologin, Social MBA, Krankenschwester und Fachbuchautorin. www.drdinaloffing.de