Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will Fachkräfte im Ausland für die Pflege in Deutschland ausbilden lassen. Foto: Maximilian König
30. Nov 2018 | Pflege und Politik
Spahn will Pflegeausbildung im Ausland fördern
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will künftig Fachkräfte im Ausland für die Pflege in Deutschland ausbilden lassen. "Vom Haushaltsausschuss haben wir noch einmal insgesamt neun Millionen Euro bekommen", sagte Spahn der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" am Donnerstag.

Mit dem Geld könnten Kooperationspartner für Pflegeschulen im Ausland gefunden werden. Die künftigen Fachkräfte sollten in ihrem Heimatland bereits Deutsch lernen. Auch Diakoniepräsident Ulrich Lilie forderte eine verstärkte Ausbildung in Nicht-EU-Ländern. Von den Grünen kam Kritik.
"Idealerweise sollen sie dann mit Ende der Ausbildung in Deutschland ihre Arbeit starten können", sagte Spahn. Als mögliche Länder für eine solche Kooperation nannte er den Kosovo, Mazedonien, die Philippinen und Kuba. Um die Personalnot in der Pflege zu lindern, sei zudem "gerade erst ein Sofortprogramm für mehr Stellen und bessere Ausbildung" beschlossen worden, das ab Januar greife, sagte Spahn der Zeitung.
Es brauche eine verstärkte Ausbildung in Nicht-EU-Ländern, um dem Pflegenotstand zu begegnen, sagte Diakoniepräsident Lilie dem Evangelischen Pressedienst (epd). Die gezielte Anwerbung von Fachkräften stoße in vielen Ländern an ihre Grenzen, weil es auch dort nicht genug Pflegekräfte gebe. "Es führt kein Weg daran vorbei, selbst zu qualifizieren, in Afrika, Fernost oder in Osteuropa." Als Träger von Ausbildungsinitiativen kann sich Lilie neben staatlichen Stellen auch NGOs oder diakonische Einrichtungen vorstellen.

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