Pflegekräfte in Nordrhein-Westfalen sollen eine Pflegekammer bekommen. Foto: Krüper
09. Jan 2019 | Pflege und Politik
Nordrhein-Westfalen bekommt Pflegekammer
Die Pflegekräfte in Nordrhein-Westfalen sollen eine stärkere Stimme im Gesundheitswesen bekommen. In einer Umfrage befürworteten die Fachkräfte mehrheitlich die Gründung einer Pflegekammer.

79 Prozent hätten sich für diese Form einer künftigen Interessenvertretung ausgesprochen, teilte Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) am Mittwoch mit.
Die Pflegekammer müsse nun zügig errichtet werden, sagte Laumann. Ein entsprechender Gesetzentwurf solle noch vor der Sommerpause im Landtag eingebracht werden. Das Gesetz soll dann 2020 in Kraft treten. "Ich möchte die Kammer zu einer starken Stimme für die Pflege machen." Dafür müssten ihr wichtige Aufgaben nach dem Vorbild der Ärztekammern übertragen werden.
Das Land will den Aufbau mit fünf Millionen Euro unterstützen. Langfristig finanziert sich die Kammer aus Gebühren und Beiträgen ihrer Mitglieder. In NRW gibt es knapp 197 000 Pflegefachkräfte - etwa 122.000 in der Gesundheits- und Krankenpflege, knapp 75.000 arbeiten in der Altenpflege.
Die NRW-Krankenhäuser begrüßten das Votum als wichtigen Schritt. Kritik kam vom Deutschen Gewerkschaftsbund. "Wir glauben nicht, dass eine Pflegekammer die Situation in der Pflege verbessern kann", hieß es in einer Mitteilung des DGB NRW.
Hintergrund: Im Oktober wurden 1.500 Pflegefachpersonen in Nordrhein-Westfalen befragt, ob sie eine Pflegeberufekammer oder eine freiwillige Interessenvertretung favorisieren. 86 Prozent der insgesamt 1.503 Befragten wünschten sich grundsätzlich eine Interessenvertretung. 59 Prozent befürworteten ausschließlich die Gründung einer Pflegekammer, während sieben Prozent für einen Pflegering plädierten. 20 Prozent befürworteten sowohl die Errichtung einer Pflegekammer als auch eines Pflegerings. Acht Prozent haben sich gegen eine Interessenvertretung für die Pflege ausgesprochen. Sechs Prozent waren unentschlossen.

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2 Kommentare
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Unbekannter Nutzer
10. Jan 2019
Na dann blos aufpassen, dass die Pflegekammer in NRW auch was zu sagen hat und nicht so ein Alibi gekasper für die Politiker wird wie in Niedersachen. Die dient dort der Politik nur zum Kopf hin halten hat aber nix zu melden, kostet die Pflegekräfte nur viel Geld für den Wasserkopf der Pflegekammer.
Volker Harmgardt
11. Jan 2019
Hallo Herr Ferreau, die Politik hat das SAGEN !!! Und über Geld spricht man nicht, wir sollen ja genügend Zwangs- beiträge abliefern, damit die Pflegekammer gut leben kann. Ihr Kommentar hat mir gut gefallen, wird das auch in Ihrem Kollegen-/Kolleginnen- Kreis diskutiert und wie ist da das Meinungs- bild zu dem Thema ? Gibt es in NRW überhaupt jemanden der die Pflegekammer kritisch beäugt ? Mal auf Facbook-Seite "NEIN-zur Pflegekammer Niedersachsen", da finden sie gute Berichte und Kommentare. Herzlich Grüße ins Wochenende und viel Spaß mit den Kammerspielen, Volker Harmgardt
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Volker Harmgardt
11. Jan 2019
Da gilt es mal ein Paar Fragen zu stellen: Wieviel Pflegemitarbeiter haben an der Wahl teil- genommen. Wieviel Mitarbeiter in der Pflege arbeiten in NRW ? Und was soll eine Kammer bewirken ? Man kann sich unerreichbare Ziele an die Fahne heften und damit beweihräuchern und die Politik beeindrucken, denn letztendlich wird an der Basis nichts ankommen. Ja, wir in Niedersachsen haben das erkannt und protestieren. 40.000 Unterschriften gegen eine Pflegekammer sind schon eine breite Mehrheit aus unserer Berufsgruppe "Pflege" ! Zwangskammern lassen wir uns nicht !!! In NRW scheint alles in Ordnung zu sein. Grüße in meine alte Heimat, Volker Harmgardt